„Ausgeblendet / Eingeblendet“, so heißt eine Ausstellung, die du aktuell im Jüdischen Museum Frankfurt sehen kannst. Sie beschäftigt sich mit der jüdischen Filmgeschichte im Deutschland der Nachkriegszeit. Warum es wichtig ist, sich damit zu beschäftigen, hat LUX-Reporter Frederik den Kurator Erik Riedel vor Ort gefragt.
Jüdisches Leben in Deutschland wurde im Film und Fernsehen der Nachkriegszeit verschwiegen. Laut Riedel änderte sich das allerdings ab den 1970er-Jahren. Ab dann seien jüdische Medienschaffende deutlich präsenter in der Öffentlichkeit gewesen. Außerdem seien sie offener mit ihrer Herkunft umgegangen. Anfangs traten sie vor allem in Unterhaltungsformaten auf.
Die 80er waren dagegen von Filmprojekten geprägt, die die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen zum Thema hatten, so Riedel. Ein prominentes Beispiel dafür ist die Serie „Holocaust“ aus dem Jahr 1979. Diese Serie führte dazu, dass sich die Deutschen intensiver mit dem Holocaust auseinandergesetzt haben und wird deshalb auch in der Ausstellung erwähnt. Viele der Medienproduktionen aus Film und Fernsehen, auf die sich die Ausstellung beruft, kannst du vor Ort in Ausschnitten sehen.
Du kannst die Filme aber auch in voller Länge anschauen: Im Rahmen einer Kooperation laufen sie in regelmäßigen Abständen im Kino des Deutschen Filmmuseums und werden auf dem Portal filmfriends zur Verfügung gestellt.
Mit der Ausstellung soll eine breite Zielgruppe von Jung bis Alt erreicht werden, sagt Riedel.
Am Ein- und Ausgang der Ausstellung steht eine Videoinstallation. Jüdische Filmschaffende erzählen hier, wie sie aktuell arbeiten und geben dabei Antworten auf folgende Fragen: Was bedeutet es heute als jüdischer Filmschaffender aktiv zu sein? Welchen Einfluss hat die jüdische Herkunft auf ihre Arbeit?
Noch bis zum 14.01.2024 gibt die Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt zu sehen. Das ist dienstags bis sonntags zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet. Donnerstags kannst du dir die Ausstellung sogar bis 20 Uhr anschauen. Der Eintritt kostet 10 € (ermäßigt 7 €). Studierende, Auszubildende, Arbeitslose, Schwerbehinderte und Zivildienstleistende kommen bereits für 5 € rein.