Außenministerin Baebock hat letztes Jahr Raubkunst aus dem Königreich Benin im heutigen Nigeria zurückgegeben. Auch im Frankfurter Weltkulturenmuseum stehen Stücke aus Benin. Aktuell könnt ihr die Sammlung im Museum bestaunen. Aber warum sind überhaupt so viele exotische Stücke in deutschen Museen?
Kunstraub als Kolonialverbrechen
Geraubt ist hier das Stichwort. In der Kolonialzeit wurden Schätze aus den eroberten Ländern in Afrika, Asien, Ozeanien und den beiden amerikanischen Kontinenten geraubt und nach Europa gebracht. Auch deutsche Museen haben gerne Raubkunst aufgekauft.
Kunstraub ist Teil deutscher Museumsgeschichte. In fast jedem historischen Museum befinden sich geraubte Objekte.
Benin-Bronzen sind kein Einzelfall
Andere Beispiele für ausgestellte Raubkunst lassen sich viele benennen.
Aktuell wird in der Öffentlichkeit vor allem über Raubkunst aus Afrika gesprochen. Europa hat aber die ganze Welt kolonisiert. Die Debatte sollte sich in Zukunft auf Raubkunst aus allen Teilen der Welt ausdehnen.
In Berlin auf die Museumsinsel beispielsweise konnten Besucherinnen und Besucher vor der Renovierung im Pergamonmuseum das so genannte Ischtar-Tor, das Osttor von Babylon bewundern. Die Ruinen Babylons sind aber im Irak. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Ziegel des antiken Tors nach Berlin gebracht und dort wurde das Tor rekonstruiert. Die irakische Regierung forderte bereits mehrfach die Rückgabe.
Ein neues Thema?
Für die Herkunftsländer ist Raubkunst schon lange ein Thema. Auch deutsche Museen forschen bereits seit Langem über die Herkunft ihrer Stücke. Diese Forschung nennt sich Provenienzforschung.
Oft arbeiten deutsche Museen auch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Herkunftsländern zusammen. Museen sind sogar oft der Startpunkt für die Rückgabe.
Das Weltkulturenmuseum Frankfurt hat gerade eine Ausstellung zu ihren Objekten aus dem Königreich Benin. Dort können sich Besucherinnen und Besucher darüber informieren, wie die Objekte in die Sammlung gekommen sind.