Bild: Laetitia Coletta / @laetitiacoletta.jpg

Schönheitsideale: Bin ich schön?

Schnell ein Selfie machen, bearbeiten und auf Instagram hochladen – die Ära der sozialen Medien hat unsere Vorstellungen von Schönheit verändert. Durch endloses Scrollen und digitale Bearbeitung streben wir nach einem idealisierten Bild von uns selbst. Doch hinter den perfekten Bildern verbirgt sich oft ein aufwändiger Prozess der Manipulation, der unser Verhältnis zur Realität verzerrt. Laetitia Coletta, Design-Studentin in Wiesbaden, hat sich mit dem Thema in ihrer Forschung auseinandergesetzt. 

Schönheitsoperationen und der Drang zur Selbstoptimierung

Ausschnitt aus “Unfiltered Reality”

Laetitia studiert Kommunikationsdesign: Sie plant und entwirft Medien wie Print, Fotos, Plakate, Webseiten und vieles mehr.

Im Rahmen ihres Studiums hat sie ein Magazin erstellt, dass der Frage nach Selbstoptimierung und Schönheitsidealen in der digitalen Welt nachgeht. Ursprünglich entstand die Idee, als Laetitia beim Instagram-Scrollen auf einen Ordner stieß, in dem sich Bilder von Schönheitsoperationen befanden. „Mich hat das schockiert. Damals war ich 15 oder 16 Jahre alt. Und viel erschreckender ist, ich wollte diese Operationen wirklich durchführen“, sagt sie. 

Ein Blick in die Magazinseiten: Unverfälschte Realität

Das Magazin heißt „Unfiltered Reality – Unverfälschte Realität“ und zielt drauf ab, neben künstlerischem Ausdruck auch Fakten und Informationen über die digitale Welt zu vermitteln.

Cover des Magazins “Unfiltered Reality”

Auf Social Media kurieren wir sorgfältig unseren Auftritt, um uns in einem bestimmten Licht zu präsentieren. Dadurch entsteht bei den Betrachtern oft ein trügerischer Eindruck, der das Gefühl aufkommen lässt, im Leben zu verpassen. Die Jugendsprache hat dafür sogar einen eigenen Begriff: “FOMO – Fear of Missing Out”. Da der Algorithmus zudem nur Bilder zeigt, die den zuvor angeklickten ähneln, entsteht eine Spirale, die gefährlich werden kann.

Der Wunsch, das eigene Aussehen zu optimieren, ist weit verbreitet und findet sich auch in Laetitias Freundeskreis wieder. Durch ihre Linse präsentiert das Magazin Fotostrecken von Menschen, die selbstbewusst ihre Unsicherheiten zeigen, anstatt sie zu verbergen. In Interviews gibt Laetitia ihnen eine Stimme, um über ihren Weg zu Selbstakzeptanz und die Rolle der digitalen Welt bei der Formung des Selbstbildes zu sprechen.

Ein Plädoyer für Individualität: Die Botschaft von Laetitias Projekt

Laetitia hat auch Menschen gefunden, die bewusst Abstand nehmen. „Viele Leute haben angefangen, den Algorithmus für sich zu nutzen, indem sie nur Bilder liken, die einen natürlichen Körper zeigen. Sie haben angefangen, Accounts zu entfolgen, derentwegen man sich vergleicht, um Accounts zu folgen, die einen glücklich machen, die vielleicht auch den eigenen Körper repräsentieren. Das würde ich auch jedem  ans Herz legen.“

Die kritische Reflexion über den Konsum von Inhalten in den sozialen Medien regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern inspiriert auch dazu, bewusster auszuwählen, welche Inhalte wir in unser Leben lassen. Für Laetitia ist klar: Schönheitsideale gehören der Vergangenheit an!

 

Das Magazin ist mehr als eine Sammlung von Bildern und Interviews – es ist eine Aufforderung zur Selbstliebe und zur Wertschätzung dessen, was uns einzigartig macht. Noch ist das Magazin nicht veröffentlicht, dazu möchte Laetitia noch weitere Seiten hinzufügen. Wenn dich Laetitias Arbeit interessiert, dann kannst ihr unter @laetitiacoletta.jpg auf Instagram folgen.

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