Plastik – eine Kunstgeschichte

Ob in Joghurtbechern, in Turnschuhen oder Kinderspielzeug. Plastik begegnet uns überall und ist heute fester Bestandteil unseres Alltags. Die Ausstellung “Plastic World” in der Schirn beschäftigt sich mit Plastik als künstlerischem Werkstoff.

Seitdem sich Plastik in den 1950ern als Werkstoff etablierte, prägte das auch die Kunst. In der Schirn läuft dazu gerade eine Ausstellung: „Plastic World“. Die Ausstellung zeigt, wie das die Kunst beeinflusst hat, wie Künstler:innen mit dem Material experimentierten und dabei ganz neue Darstellungsformen entdeckten. Im Vergleich zu Werkstoffen Marmor oder Metall, die Künster:innen vorher verwendet hatten, eröffnete Plastik ganz neue Möglichkeiten. Plastik war billig, bunt, sehr flexibel und bot viele weitere Eigenschaften, die ihn für Künstler:innen vielseitig einsetzbar machte.

Daraus entstand mit der Pop-Art ein neues Kunstgenre. In der Ausstellung ist sie prominent mit Anemones: An Air Aquarium (1976) von Otto Piene vertreten. Die 160 Quadratmeter große, begehbare Installation stellt eine Unterwasserwelt dar. Das wird durch mehrere acht Meter hohe, aufblasbare Objekte im Raum deutlich, die Unterwasserwesen nachempfunden sind.

Die Installation “Anemones: An Air Aquarium (1976)” von Otto Piene in der Ausstellung, Foto: Norbert Miguletz, (c) SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT

Zeitgleich zur Pop-Art entwickelte sich mit dem Nouveau Realisme aber auch ein Ansatz, der sich kritisch mit dem Werkstoff Plastik beschäftigte. Was bleibt nach der Benutzung eigentlich übrig von dem ganzen Plastik? Dieser Frage gehen Exponate wie die Accumulation rasoirs (pour Ben) (1960) des Künstlers Arman nach: Eine Box voll mit alten Plastikrasierern. Damit machte Arman auf die Problematik mit Plastikmüll und die Vergänglichkeit des Werkstoffs aufmerksam.

“Accumulation rasoirs (pour Ben)” (1960) von Arman in der Ausstellung, Foto: Frederik Lange

Die Ausstellung stellt damit zwei sehr gegensätzliche Sichtweisen auf Plastik dar. Was damit bewirkt werden, hat uns die kuratorische Assistentin Anna Huber erzählt:

 

Wenn du die riesige Unterwasser-Installation oder die Rasierer-Box mal vor Ort anschauen möchtest, kannst du das noch bis zum 01. Oktober tun. Denn bis dahin gibt es „Plastic World“ noch in der Schirn zu sehen. Der Eintritt kostet 12 € (ermäßigt 8 €). Kinder unter 8 Jahren kommen gratis rein. Die Schirn ist am Dienstag und von Freitag bis Sonntag von 10 bis 19 Uhr sowie Mittwoch und Donnerstag von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Bei eurem Museumsbesuch wünschen wir euch viel Spaß.

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