Johannes Wernich / Hörfunkschule Frankfurt

Schimpfwort-Ausstellung eröffnet im Museum für Kommunikation

Vollpfosten, Arsch und Mist oder eben Bloosekopp, Gnerweler und Otz. Schimpfen tun wir alle. Warum Fluchen für unsere Kommunikation wichtig ist, wie sich Kraftausdrücke international unterscheiden und was beim Meckern in unserem Gehirn passiert, könnt ihr euch ab dem 12. August in der Ausstellung „Potz!Blitz! – Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech“ im Museum für Kommunikation in Frankfurt anschauen.

„Derbes Thema, vergnügliche Ausstellung“

Die Wanderausstellung ist eine Zusammenarbeit des Museums für Kommunikation in Frankfurt und dem Museum für Kommunikation Nürnberg. Dr. Annabelle Hornung erzählt, die Ausstellung sei seit Juni 2022 in Planung. Sie musste aber erst wegen dem „verflixten Corona“ verschoben, dann auch noch wegen der „vermaledeiten Umbauarbeiten“ im Nürnberger Haus nach Frankfurt verlegt werden. Die Direktorin des Nürnberger Museums zeigt so ihr umfangreiches Kraftwort-Vokabular. Und davon kommt die „Potz!Blitz!“-Ausstellung wirklich nicht zu kurz.

(Ver-)Fluchen, was das Zeug hält

Ob die Voodoo-Puppe aus dem Online-Versand, die Tonvariante aus dem Isis-Heiligtum in Mainz oder das verfluchte Grab des Tutenchamuns. Die Ausstellung zeigt: Wir verfluchen uns schon seit Jahrtausenden. Heute wird irgendwo auf der Welt immer noch gesagt: „Möge dich deine Mutter in einem Börek wiedererkennen!“. Die Besucher und Besucherinnen dürfen rätseln, ob der Ausruf aus Serbien, der Türkei oder doch einem ganz anderen Winkel der Welt kommt. Sie müssen verschiedene Beleidigungen ihrem Herkunftsland zuordnen.

Bild: Johannes Wernich / Hörfunkschule Frankfurt

Beleidigungen heute: Was tun bei Hate Speech?

Unter dem neusten Bild deines Lieblingsinfluencers, unter dem neuen Video von Annalena Baerbock oder sogar in deinen DMs. Hasskommentare finden sich überall im Netz. Auch diese Facette behandelt „Potz!Blitz!“. Es gibt Tipps und Verweise auf unterschiedliche Organisationen, wie zum Beispiel HateAid.

Warum kleine Kinder wie die Kesselflicker schimpfen

Natürlich wird nicht nur thematisiert, wie die Menschen schimpfen, sondern auch warum. Von sozialen Filtern über verantwortliche Gehirnareale zu neurologischen Vorgängen und was passiert, wenn Krankheiten wie Demenz oder Tourette auftreten, erfahren die Besucher auch. Zum Schluss hat der Kurator von „Potz!Blitz!“ noch ein Geheimtipp für die Besucherinnen und Besucher. Im ersten Stock befindet sich in den Toiletten Klolektüre zum Thema leichte Jungs und schwere Mädchen.

Ihr könnt die Ausstellung bis zum 23. Januar 2023 im Museum für Kommunikation Frankfurt besuchen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 6€ ermäßigt nur 4€. Alle weiteren Infos zu Führungen und Begleitveranstaltungen findest du auf der Website des Museums für Kommunikation.

 

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