Das Deutschlandticket ermöglicht reisen mit Regionalverkehr für 49-Euro.
Bild: Dominic Dupont / Deutsche Bahn AG

Sorgen um das Deutschlandticket: Finanzierung ab 2024 noch unklar

Nach fast 3 Monaten steht das 49-Euro-Ticket vor neuen Schwierigkeiten. Der Bund hat für das Jahr 2024 noch nicht zugesagt, sich auch weiterhin an Mehrkosten zu beteiligen.

Erste Bilanz nach 3 Monaten

Letzten Sommer reisten dank des 9-Euro-Tickets Millionen von Menschen durch ganz Deutschland. Den Nachfolger für den fünffachen Preis gibt es jetzt etwa genauso lange. Verkaufen tut er sich aber deutlich schlechter – nach aktuellen Zahlen wurden 11 Millionen Abos abgeschlossen.

Ticket sorgt für mehr Nachfrage

Die Bahn gab an, dass die Anzahl der Fahrgäste um ein Viertel gestiegen sei. Auch Städte verkünden Erfolge. In Dortmund zum Beispiel stieg die Anzahl der Abonnenten, die ein Monatsticket besitzen, von 50 000 auf 75 000. Das teilte der Verkehrsvorstand der Dortmunder Stadtwerke (DSW21) mit.

Fragen der Weiterfinanzierung ungeklärt

Jetzt kämpft das Ticket um seine Zukunft. Bund und Länder steuern jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr bei, um das Ticket zu finanzieren. Anfallende Mehrkosten werden im aktuellen Jahr auch von beiden Partnern gemeinsam getragen. Für das kommende Jahr gibt es aber noch keine Zusage des Bundes.

Die Verkehrsverbände befürchten jetzt, dass sie auf den Mehrkosten sitzen bleiben werden. Wenn dies der Fall ist, könnte das Ticket teurer werden.

Druck auf Regierung steigt

Das Ministerium für Digitales und Verkehr teilte auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung mit:

“Wir begrüßen es, dass die Länder bereit sind, ihren Teil zur weiteren Finanzierung des Deutschlandtickets zu übernehmen.
Gleichwohl werden die Diskussionen durch die angespannte Haushaltslage und die damit notwendige Priorisierung des Mitteleinsatzes erschwert.”

Verkehrsminister Volker Wissing muss jedoch bald eine Entscheidung über die Finanzierungsfrage fällen. Ansonsten kann es keine Tarifanpassungen geben.

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